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Gourmet-Kreuzfahrt durch Europa  -  13. Loiretour 2013  -  Autun (Arroux) - Digoin (Loire)

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Damenbesuch

Montag 17.06.2013: Der Morgen zeigte sich sonnig und das Zelt unserer Separatisten Ingo und Bernd außerhalb unseres Rindviecherzaunes war schon in der Frühe von zahlreichen Kühen umringt. Die Damen zeigten sich sehr neugierig aber friedlich. Zufällig kam auch noch der Bauer mit einem PickUp übers Feld gefahren, schaute sich unser Treiben an, schien aber unbesorgt und verschwand alsbald wieder.
 
Nach dem Frühstück und dem üblichen Prozedere bewältigten wir noch schnell eine Stromschnelle direkt hinter unserem Lager und dann ging es gemütlich und entspannt den Fluß hinunter. Aber schon nach einigen Kilometern, kurz vor Saint-Nizier-sur-Arroux (Km 65) beschäftigte uns ein langes Schrägwehr mit mehreren Durchfahrten. Die erste Durchfahrt in einem Kanal hatte eine starke Strömung. So besichtigen wir diesen, aber ein tiefer dicker Ast, der über den Kanal hing hielt uns davon. Die weiteren Durchfahrten waren durch Bäume verbockt. So entschieden wir uns direkt rechts am Wehr die Boote zu treideln.

Wenig später, nach einer Brücke folgte ein Campingplatz auf der linken Seite, aber der konnte uns keine kalten Getränke anbieten. Hatte sich wohl noch nicht rumgesprochen, das die Aufkäufer aus Deutschland unterwegs sind. Die Temperaturen erlaubten auch dringend notwendige Badepausen. Natürlich war auch Verbundfahren möglich was allerdings immer wieder durch ein paar überraschende Ocken dicht unter der ruhigen Wasseroberfläche zu unfreiwilligen Po-Massagen führte.

Bald erreichten wir bei Km 69 die Brücke der D47 am Ort Charbonnat. Die Durchfahrt gelang mittig ganz unproblematisch. Irgendwann nachmittags mussten wir den Verbund auflösen denn es folgte ein interessanter und landschaftlich schöner Flussabschnitt. Und schon erreichten wir den Km 75 km. Hier, kurz vor „La Boulaye“ teilt sich die Arroux in zwei Arme und umfließt die Insel "Ile du Goulot", wir sind links gefahren mit etwas Bodenkontakt.
 
Als wir aus der Schlucht herauskamen auf der Höhe von La Boulaye, gab es eine enge Stelle. Hier ragten die Äste der Bäume tief hinunter und es passierte. Ingos Dschunke verfing sich als erstes in den Ästen. Er konnte sich durch herausspringen noch retten. Frank wich Ingo zwar aus, aber sein Dach verfing sich ebenfalls in den Ästen. Im Endergebnis zwar komplettes Umkippen verhindert, aber Wasser genommen und das Dach komplett abgerissen. Es waren beide Querstangen gebrochen. Noch schlimmer erwischte es Andi. Sein Dach verfing sich ebenfalls und seine Dschunke kippte um. Er trieb etwas den Fluß hinunter und verlor eine Kiste.

Vereint retteten wir Andi und sein Boot. Letztendlich ist eine Kiste verloren gegangen. Was darin war und fehlte fanden wir erst im Laufe der nächsten Tagen heraus. Meist beim Kochen, wenn ein Küchenwerkzeug fehlte. Und erst am letzten Tag wurde das Geheimnis gelüftet, was noch abhanden gekommen war. Andi grübelte zwar die ganze Zeit, was noch fehlte, aber erst, als es gebraucht wurde, war das Rätsel gelöst. Andis Dschunke hatte das Abendteuer unbeschadet überstanden. Nur das Dach bedurfte ebenfalls einer Reparatur. Eine zweite abgedriftete Kiste wurde übrigens noch heldenhaft von Ralf gerettet.
 
Wir beschlossen an Ort und Stelle unser Lager aufzuschlagen. Es gab eine Wiese und Anlegemöglichkeiten. Standort war nun der Km 76, die Tagesleistung wurde abermals gesteigert auf 13 km. Lager aufgeschlagen, Sachen zum Trocknen ausgelegt, die Boote auf Werft gelegt und dann überlegt, was wir essen.
 
Ralf und Peter meldeten sich freiwillig um zum nächsten Ort zu wandern zwecks Proviantbeschaffung. So zogen die Zwei los und wir richteten uns auf ein langes Warten ein. Doch schon 10 Minuten später standen die beiden mit einem kühlen Bier in der Hand oben an der Straße und prosteten uns lachend zu. Oberhalb des Lagerplatzes war eine Straße und an dieser ein Restaurant, sonst aber wenig Bebauung. Das Restaurant hatte noch einen Biergarten und wurde von einem netten Pärchen bewirtschaftet. Da konnten Ralf und Peter nicht mehr Nein sagen. Zudem war der nächste Ort 6 km entfernt.

Also wurde sich halbwegs fein gemacht und wir begaben uns in das noch recht neu aufgemachte Etablissement bei La Boulaye. Wir blieben den ganzen Abend die einzigen Gäste. Es gesellte sich noch ein Franzose namens Lorrain, der ein paar Jahre in Indien war, eine tibetanische Freundin hatte und u.a. Übersetzungen aus dem Tibetanischen machte. Er hatte außerdem etwas mit dem in der Nähe liegenden Tempel der tausend Buddhas zu tun. Und er konnte englisch, womit er dann als Dolmetscher fungierte.

Es bot sich natürlich an, den Abend speisetechnisch der französischen Küche zu widmen. Der Koch des Lokals empfahl das Tagesmenü mit „Kokowähh“ (das einzige Gericht, das Til Schweiger kochen kann.....).
So gab es dann Vorspeisen mit Salat und dann den berühmte Hahn in Weinsoße „Coq au Vine“ und Apfelkuchen als Nachtisch.

Coq au vin ist eines der französischen Nationalgerichte. Seinen Ursprung hat es im Burgund, so daß wir hier tatsächlich eine lokale Spezialität gegessen haben

Ob einer heranziehenden Gewitterwolke gestalteten wir das Essen ein wenig als Wandertag. Vorspeise natürlich draußen. Dann kamen ein paar Tropfen und wir zogen zum Hauptgang in das Restaurant um.
Da es aber bei ein paar Tropfen blieb zog es uns bald wieder in Freie zum Nachtisch. Dort folgte dann ein Abend mit den Wirtsleuten in dem Bier, Rotwein, Pastis, ein Esel namens Lulu und ein Furz mitspielten.

Der Esel gehörte den Wirtsleuten und machte sich manchmal lautstark bemerkbar. Der Furz entfleuchte auch lautstark dem Dalai Rama und wurde im anschließenden Lach-Chaos versehentlich unserem Chefkoch Andi zugeordnet. Das führte dann zu einer allgemeinen Lachanfalls-Welle, die jeden Lach-Yoga-Kurs in den Schatten gestellt hat.

Jedenfalls hatten wir mit den Wirtsleuten jede Menge Spaß und es stellte sich heraus, dass der Koch auch mal bei der Feuerwehr war. Er holte dann auch gleich für seinen Berufskollegen Andi eine alte Feuerwehrplakette und schenkte sie ihm.

Nach mehreren Runden Bier und auch Pastis spendierte der Wirt noch eine Käseplatte, die mit Käse aus der Region bestückt war (von einer befreundeten Käserei). Die haben wir dann aber nicht mehr ganz geschafft

Nach einem unglaublich gelungenen Abend war es dann doch mal Zeit für alle in die Federn zu kriechen. Wir verschwanden zum Zeltplatz und schlummerten alsbald tief und fest. >>weiter>>


 

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