<F5> für weitere Bilder
|
Aufbruch und Tot ziens !
Samstag 15.06.2013: Der Morgen begann, wie er immer beginnt.
Frischer Kaffee, Baguette und Frühstück. Dann ging es an den Aufbau der
Boote und die Beladung. U.a. verschwand dabei auch der kümmerliche Rest
der Dosbüchs.
Als Besonderheit installierte Ingo noch eine kleine Outdoor-Videokamera
auf seinem Boot.
Das Lager wurde abgebaut, nicht benötigte Sachen im Bus verstaut und
dann der Wagen zum Bauernhof gefahren. Wie vereinbart durften wir den
Wagen in die Scheune stellen. Wir tranken noch ein Glas Wein mit den
Leuten und bekamen frische Eier von frei herumlaufenden Hühnern (die
auch die Küche inspizierten) mitgegeben. Zur Geschichte des Hauses
erfuhren wir noch, das dort vor Jahrhunderten auch mal ein Bischof
gewohnt haben soll und früher mehrere Familien hier gewohnt haben.
Einige davon in den ehem. Gesindehäusern.
Und endlich ging es dann gegen Mittag auf den Fluß, in etwa bei
Flußkilometer 45. Das war vielleicht zu unserem Vorteil, denn ein
Kilometer weiter oben (Km 44) gibt es eine Fußgängerbrücke über den Fluß,
die nur eine Durchfahrtshöhe von 1,5 m hat. Das kann je nach Wasserstand
zum treideln führen. Unsere Dachdschunken hätten da evtl. nicht drunter
durch gepaßt. Schließlich führte die Arroux recht viel Wasser, kein
Vergleich mit dem Rinnsal von 2011.
War die Nacht noch sehr kalt gewesen, wurde es tagsüber sehr sonnig und
schön warm. Wir genossen die Natur und den Sonnenschein. Man sah zwar
noch, dass es bis vor kurzem auch hier viel geregnet hatte, aber wir
hatten in dieser Hinsicht viel Glück auf unserer Tour.
Nachdem wir eine Weile gepaddelt waren, holten uns drei Kanufahrer in
Hartschalen-Kanus aus Hessen ein. Einer blieb eine Weile bei uns und
Peter fungierte als Pressesprecher. Die Leute kannten unsere Seite und
waren erstaunt uns, „Die Dschunkenkapitäne“ live und in Farbe (und bunt)
zu treffen. „Ihr seid das wirklich ?“ Nachdem sie von unserer
Bierbeschaffungsmethode begeistert waren dankten sie für den Tipp und
verabschiedeten sich mit der Bemerkung „wir sehen uns noch“ von uns. Nun
ja, getroffen haben wir uns auf dem Fluß dann doch nicht mehr, da unsere
Langsamkeit uneinholbar ist.
Nachdem uns die Kanuten also verlassen hatten machten wir alsbald
Mittag. Es gab Loireburger mit den Resten des Spießbraten.
Der noch relativ schmale Fluß zeigte sich mit vielen Windungen und
Bäumen an beiden Uferseiten, manchmal gab es leichte Naturwehre, alle
unproblematisch. Schließlich erreichten wir die Brücke bei Laizy-Brion.
(Km 52) Hier war trotz des vielen Wassers kein Durchfahren möglich.
Zumindest nicht für unsere Dschunken. Evtl. käme man auf der rechten
Seite durch, jedoch verengt sich die Durchfahrt und man muss sich direkt
nach links halten.
Andi war mutig und versuchte in der Mitte des Flusses zu treideln. Das
endete allerdings mit einer Kenterung des Bootes. Nach der
Notentwässerung fuhr er vor und suchte in der Nähe einen Lagerplatz.
Der Rest der Mannschaft musste nun alle Boote ausladen und umtragen,
eine andere Alternative war nicht erkennbar. Auf dem netten
Picknickplatz hinter Brücke links gönnten wir uns danach erst mal eine
Dosbüchs und genossen die herrlichen Sonnenstrahlen.
Dann folgten wir schließlich Andi in respektvollem Abstand und lagerten
auf einer Kuhwiese, rechts kurz hinter einem Sportplatz im hohen Gras an
einer Moderbucht. Sprich, es war recht schlammig am Ufer bei Km 53. Die
Tagesleitung 8km.
Jedenfalls stand auch hier bald das Lager und die Kocharbeit ging los.
Der heutige Abend war der deftigen, urdeutschen Küche gewidmet.
Es gab gekochtes Hämchen, auch Eisbein genannt, mit Sauerkraut und
Püree aus frischen Kartoffeln. Dieses Gericht wird in ganz
Deutschland, aber auch in Österreich und Tschechien gegessen, regional
unterschiedlich zubereitet und auch mit verschiedenen Beilagen versehen.
Die Sauerkraut und Püree Beilage ist weitverbreitet und das urdeutsche
Nationalgericht Sauerkraut nehmen wir mal als Reminiszenz an das
französische Elsaß, wo es als „Choucroute“ auch weitverbreitet ist und
mit fetten Würsten und Kasselerfleisch serviert wird.
Zur Unterhaltung schwammen mehrere Bisamratten am Ufer entlang oder
kreuzten den Fluß. Dies konnte jedoch einige von einem Abendbad nicht
abhalten. Im übrigen waren diese possierlichen Tierchen im Verlaufe der
Tour noch öfters zu sehen. Ebenso wie Greifvögel oder sogar Graureiher.
Der Fluß ist übrigens auch bei Anglern beliebt, allerdings ließen sich
trotz vieler Anglerstellen kaum welche blicken.
Wir schlossen den Abend mit der Verköstigung von Rotweinen ab. Wobei wir
zur Nachschubbesorgung Durchsuchungen der Boote vornehmen mussten und
immer wieder eine Flasche fanden, auch die teuren aus der Winzerei. Andi
reichte dazu eine Käseplatte und Axel als Feuerwerker kredenzte uns
trotz feuchtem Holz eine schönes Lagerfeuer, dass Bernd als Feuerteufel
mit Brandbeschleuniger kurzzeitig auf Höchsttemperatur brachte. Ingo
unser Genießer genoss bereits um 10 Uhr die Nachtruhe.
>>weiter>>
|
|