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		Chef-Ingenieur Andi 
		 
		Dienstag  
		
		18.06.2013: Nach dem 
		feucht-fröhlichen französischen Abend kroch so mancher etwas später aus 
		dem Schlafsack. Andi ist jedoch ein Frühaufsteher. Er reparierte das 
		Dach seines Bootes und schaffte es sogar noch das teilzerstörte Dach von 
		Franks Boot wieder zu flicken. Die beiden gebrochenen Quer-Stangen 
		setzte er ebenso einfach wie genial provisorisch wieder zusammen, so daß 
		die Bespannung wieder eingesetzt werden konnte. Das Provisorium hielt, 
		wie sollte es anders sein bis zum Schluß einwandfrei und überstand sogar 
		Windböen. 
		 
		Ein gaaanz dickes Dankeschön noch mal an dieser Stelle. Das 
		Ergebnis ist photographisch dokumentiert, falls wir mal eine 
		Reparaturseite machen wollen. 
		 
		Das heutige Frühstück gelang mit frischem Baguette von den Wirtsleuten. 
		Anschließend ging es dann weiter bei herrlich warmen und sonnigen 
		Wetter. Das brauchten wir auch, denn der Fluß bot heute richtig was an 
		Action im Wasser. 
		 
		 Nach kurzer Zeit erreichten wir bei Km 77 eine Schlucht, die ca. 
		2 km lang und mit großen Steinen und Felsen im Wasser bestückt ist. Die 
		Durchfahrt war bei Normalwasser unproblematisch und etwas romantisch. 
		Ebenso unproblematisch war am Ende der Schlucht bei Km 79 km eine kleine 
		Autobrücke. 
		 
		 Wir erreichten eine Stelle mit einem Wehr bei Le Moulin du 
		Soir (Km 80). Zwei Seitenarme (links) zeigten sich nach Besichtigung 
		ungeeignet bis gefährlich (linker Kanal starker Sog, nicht 
		hineinfahren) und so mussten wir am Wehr auf der rechten Seite 
		treideln, was dann mit vereinten Kräften auch gelang. 
		 
		Kaum im Wasser fuhr Axel vor und nach wenigen Metern erschallte der Ruf 
		„Das war noch nicht alles“. Das nächste Wehr, diesmal ein 
		Naturwehr, das wir auch nicht durchfahren konnten. Also noch mal 
		treideln. Ganz schön schweißtreibend das Ganze. Wenigstens schien die 
		Sonne und die nassen Hosen waren schnell wieder trocken. Und eine 
		Badepause durfte nach dem zweiten Wehr auch sein. 
		 
		Nach einer Weile erreichten wir nach der Durchfahrung eines weiteren 
		Wehrs dann auch den Ort Toulon sur Arroux (Km 82). Hier legten 
		wir malerisch an der Bogenbrücke an und das Einkaufskommando zog los in 
		die Innenstadt. Der kleine Supermarkt liegt auf der linken Seite, in der 
		Nähe der Kirche, er heißt „Casino“, wenn ich mich recht erinnere. In 
		einer Bäckerei wurden noch Baguette und Quiches eingekauft. Erfolgreich 
		kehrte die Proviantmannschaft nach einer Weile zurück mit den wichtigen, 
		frischen Sachen, die wir heute Abend noch brauchen sollten. 
		 
		 
		Nachdem wir noch kurz ein Boule-Turnier der örtlichen Rentner mit 
		einem kühlen Hopfengetränk in der Hand beobachten konnten, ging es 
		wieder auf den Fluß. Ausser durch plötzlich auftauchende 
		Unterwasser-Ocken wurde unsere Paddeleinsätze nicht sonderlich 
		gefordert. Es blieb somit auch Zeit um sich nach den Strapazen an den 
		Wehren nun mit Eierlikör in mit Schokolade ausgekleideten 
		Waffelbecherchen zu motivieren. „Mist, ich hab’ meines schon wieder 
		aufgegessen“ (Dalai Lama als noch mal nachgeschenkt wurde). 
		 
		Gegen Abend fanden wir nur eine Lagerstätte kurz hinter einem 
		Campingplatz (links) auf einer Kuhwiese, die leider teilweise etwas 
		bedüngt war. Auch der Landebereich war nicht ganz der Brüller, eben eine 
		Stinki-Stinki-Stelle. Erreicht hatten wir den Flusskilometer 88 und die 
		Tagesleistung wieder auf 12 km abgesenkt. 
		 
		Trotz allem. Der Campground wurde mit Seilen abgespannt, wegen der Kühe, 
		die ja evtl. kommen könnten. Es waren zwar welche zu hören, aber 
		gekommen ist nicht ein einziges Rindviech. Bald standen Küche und Zelte. 
		 
		 Andi unser Chefkoch zauberte heute wieder meisterlich und schließlich 
		läutete er den Abend mit einer frischen und total leckeren Paella 
		ein. Spanien Ole hieß es also kulinarisch. An der Paella haben 
		wir uns regelrecht überfressen, so gut war die. 
			
			Das spanische Reisgericht Paella soll aus der Region Valencia 
			stammen. Das Wort wiederum stammt aus dem Katalanischen und hat 
			sogar lateinische Wurzeln in dem Wort Patella (große Platte).  
		
		Wir verzogen uns ans Lagerfeuer, dass 
		bereits von Axel als St. Martinsfeuer für eine mittlere Grundschule 
		hergerichtet war und stellten den Abend heute unter Rotweineinfluß. Zum 
		Verdauen hatte der Dalai Lama noch einen süffigen Genever ausgepackt, 
		den es nicht in jedem Supermarkt zu kaufen gibt, wie gar nicht oft genug 
		betont werden konnte. Und ja, Coebergh kriegt man auch nicht überall! 
		Und außerdem konnten so auch die Niederlande kulinarisch gewürdigt 
		werden. 
		
		
		  
		 Als ganz besonderes Ereignis verlieh Peter dann schließlich feierlich 
		das berühmte Loire-Feuerzeug mit Widmung zu Ehren der 10. Loire-Tour 
		von Frank dem Schriftführer. So konnte jeder noch eine Story über 
		Franks Loireleben erzählen, vom Billigboot mit besonderem Tiefgang, 
		seiner Dalai-Rama-Kleidung bei extremen Regentouren, seinen Flüchen bei 
		Gegenwind, das er der Einzige ist, der bisher nach einer Loiretour eine 
		Woche krank geschrieben wurde (wegen Sonnenbrand, sorry Verbrennung an 
		den Beinen, ähh von der Sonne, nicht von irgendwelchen Lagerfeuern) und 
		seinen immer wieder perfekten Loirestorys. 
		 
		Der Abend schritt fort, der Rotwein löste die Zungen und Eule begab sich 
		geringfügig alkoholisiert mit Hilfe von Fisch in sein Zelt. Und das 
		verblüffende: nach 4 Stunden Schlaf saß unser Chefkoch dann wieder in 
		seiner Küche und bereitete das Frühstück vor. Wie macht der das nur? 
		
		>>weiter>> 
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