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Wiedersehen mit Animal Bay
Donnerstag 20.06.2013: Der Morgen
begann amerikanisch mit Rührei, Würstchen und Speck auf dem Teller und
dass Wetter wurde wieder sonniger. Nach dem üblichen Zeremoniell ging es
wieder auf den Fluß wobei Ingo der Genießer trotz aller Packhektik im
Stühlchen sein Zigarettchen und die Landschaft genoß.
Auf den nächsten Kilometern konnten wir mal in aller Ruhe fahren ohne
irgendwelche schweißtreibenden Aktionen. Selbst ein verdächtiges
Rauschen, das an einen tosenden Wasserfall erinnerte, entpuppte sich als
Förderband eines Kieswerks. Wir waren erleichtert, als wir das
Kiesband sahen, dass dann auch ohne große Sicherung gegen
herunterfallenden Kies den Fluß kreuzte.
Wir erreichten dann auch die Stelle, genannt Animal Bay, an der
wir 2011 in die Arroux eingestiegen waren. Im Vergleich zu 2011 zeigte
der Fluß ein ganz anderes Bild. Hier hätten wir dieses Jahr nicht
einsteigen können. Trotzdem landeten wir an und Ralf und Peter besuchten
den Bauern, der uns natürlich wiedererkannte und sich freute, nachdem
wir sagten, wir bräuchten nur Wasser. Nach dem Füllen der Wassersäcke
und Probieren der leckeren Süßkirschen ging es weiter.
Auch weiterhin gab uns der Fluß keine großen Aufgaben auf. Durch das
viele Wasser ließ er sich auch gut befahren. Dafür fing das Wetter an
launisch zu werden. Als in der Ferne Gewitterwolken auftauchten legten
wir schnell an und hausten unsere Boote mit der Black-Mamba-Plane
ein und blieben am Ufer liegen.
Das Gewitter zog an uns vorbei. Nur wenige Tropfen fielen, aber es gab
heftige Windböen, die auf dem Wasser unangenehm geworden wären. Die
Gelegenheit nutzten wir aber zur Mittagsvesper. Und Peter glaubte uns
mit einer neuen Errungenschaft aus seinem Kollegenkreis erfreuen zu
müssen (Danke Heike!). Es gab Wodka mit Ahoi-Brause. Ich sach’
nur „Russendisco“, man war das ein Sauzeugs.
Nach einer Weile war der Wetterspuk vorbei und wir fuhren weiter. Meist
mit abgebauten Dachplanen, denn der Wind blieb. Wir durchfuhren die
Autobrücke bei Rigny-surArroux (Km 109) und verzichteten auf eine
Mehrfachumrundung, wie noch 2011. Hier befindet sich auch eine der zwei
Pegelmessstellen der Arroux.
Nach einer Weile kamen wir an die Stelle von 2011, wo Bernd Hammes den
falschen Flussarm nahm und vor einem umgestürzten Baum Halt machen mußte.
Wir fuhren den besseren Weg und trafen auf Bernds Rache. Diesmal hatte
sich ein Baum über unsere Durchfahrt gelegt. Haben die das in den
letzten zwei Jahren umgebaut ?
Jedenfalls schickten wir unseren Holzfällertrupp los. Bernd der
Bär mit der Axt, Ralf mit dem Fuchsschwanz und nach kurzer Zeit war eine
Lücke durch die Baumleiche geschlagen. Hier passten die Boote durch und
weiter ging’s. Interessant war, dass wir an dieser Stelle keine
Fussspuren von anderen Kanuten fanden. Das heißt zumindest seit dem
Hochwasser vor einigen Wochen waren wir die ersten an dieser Stelle.
Tatsächlich haben wir auf dem ganzen Fluss, ausser den Dreien am ersten
Tag keine weiteren Paddler getroffen. Und irgendwie fragt man sich, wo
sind die Drei geblieben ? Sie waren uns voraus, mussten diese Stelle
auch erreicht haben und keine Spuren ? Sind die in Bernd’s Kanal
verschollen?
Das Wetter war weiter sonnig, warm aber launisch. Als die nächste
Gewitterfront sich androhte und es ohnehin schon früher Abend war,
landeten wir an und bauten unser Lager auf. Die geschah bei Km 113 und
die Tagesleistung war auf üppige 10km gesunken.
Zuerst mal wurde mit vereinten Kräften das Tarp aufgebaut unter
dem wir eine Regenschauer abwarteten. Der Chefkoch zauberte schnell ein
Zwiebelsuppe und schon waren alle wieder glücklich. Die Wiesen im
Hinterland waren bewohnt, aber diesmal mit Schafen. Die Pulloverschweine
waren allerdings nicht neugierig und hielten immer einen sicheren
Abstand zu uns. Aber vielleicht wollten sie auch nur keine Folge von „Shaun,
das Schaf“ verpassen.
Bald beruhigte sich das Wetter jedoch, die Zelte wurden aufgebaut
während Andi im Küchenzelt mit den Essensvorbereitungen begann. Es gab
heute frisch gemachten Gulasch mit Kartoffeln und Nudeln, ich
denke mal, es war ungarischer, damit wir schön europäisch bleiben.
Wann die heutige Nacht am Lagerfeuer mit dem süffigen Rotwein aus den
5Liter-Fäßchen endete, weiß niemand mehr. Aber wir können uns noch an
den Spruch erinnern: „Siiieht man schon, das isch bsoffen bin?“
„Nein, Axel, aber man hört es!“
>>weiter>>
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