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Tipps für den Wanderpaddler

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Paddeln

Wir sind alles nur Paddel-Laien und haben vom richtigen Paddeln wenig bis keine Ahnung. Keiner von uns Paddelbrüdern ist in einem Kanuklub oder in einem anderen vergleichbaren Klub aktiv. Als Schüler waren einige von uns im Ruderklub und sind den Rhein in Köln auf und ab gerudert. Jedoch ist der Rhein bis auf die Breite nicht mir der Loire vergleichbar. Auf unseren Loiretouren konnten wir dann doch einiges an Erfahrungen sammeln und unser laienhaftes Paddeln verbessern.

Die Loire ist ein Naturfluss, der bei Hochwasser sich in die Auenlandschaft ausbreitet und von dort nicht nur ganze Bäume wegschwemmt sondern auch große Steine (Ocken) den Fluss hinunter rollt. Die Steine liegen dann bei Normalwasser meist dicht unter der Wasseroberfläche und lassen sich durch leichte Wellen über den Steinen (nicht bei starkem Wind) erahnen. Sobald ein Paddelbruder einen Ocken ortet ruft er „Ockenalarm“ um alle Paddler schnell zu warnen (
oder auch nicht).

Wenn man auf einen Ocken zufährt sollte man die eigene Geschwindigkeit nicht unterschätzen. Durch das mit dem Boot fließende Wasser erreicht man viel schneller den Ocken als meist angenommen. So ist die ein oder andere Dschunke dann doch mal auf einem Ocken hängen geblieben. Ist das Wasser nicht so tief kann man schnell aus dem Boot springen und das Boot weiter schieben. Jedoch ist meist dort wo die Ocken liegen das Wasser tiefer. Hier hilft es, dass eigene Gewicht über das Boot gleichmäßig zu verteilen und zusätzlich sich mit den Händen vom Ocken wegzuschieben. Aber Vorsicht, Kippgefahr!

Was für die Ocken gilt, gilt auch für die vielen Bäume und Äste im Flussbett. Bei den Bäumen ist besonders darauf zu achten, dass das Wasser mit der Flussgeschwindigkeit durch die Bäume und das Geäst fließt. Ganz gefährlich sind die Bäume, die quer zur Fließrichtung liegen. Diese Bäume sind unbedingt mit ausreichendem Abstand zu umfahren!!! Kann man einem solchem Baum nicht ausweichen, wird das Boot samt Besatzung in den Baum gedrückt und durch den Sog unter dem Baum hindurch gezogen. Hier besteht Lebensgefahr!!! Unserem Paddelbruder Bernd ist dies passiert, er konnte sich aber noch auf den Baum retten. Sein Boot mussten wir aufwändig aus dem Geäst des Baumes befreien. Es hat samt Gepäck überlebt.

Spaß machen immer wieder die vielen Naturwehre, insbesondere auf der Allier. Von weitem kündigen sie sich schon mit einem Rauschen an. Die Wasseroberfläche wird immer glatter und der Fluß fließt scheinbar langsamer. Wir pirschen uns dann langsam an das Wehr ran. In der tiefen Sitzposition des Kajaks sieht man so ziemlich gar nichts von dem was einen gleich erwartet. Deshalb pirscht ein Paddelbruder per Fuß vor und sichtet das Wehr. Nach einigen taktischen Einweisungen fahren oder rutschen wir dann mutig hinunter. Der ein oder andere bleibt dann doch mal an einem Ocken hängen, aber mit Gewichtsverlagerung und Abstoßen mit Paddel und oder Händen geht es meist weiter. Selten müssen wir dann doch mal aussteigen, aber nur weil der Einweiser versagt hat.

 

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