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Tipps für den Wanderpaddler

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Sanitär

Eigentlich ist das Thema Sanitär kein Problem, man ist ständig am, auf oder im Wasser und kann sich ständig waschen. Also alles ganz einfach. Nicht für jeden. Denn bei vielen Loire-Interessierten hört hier der Spaß auf. Es geht eben nicht nur um Paddeln, Grillen und Zelten, sondern auch um die täglichen Bedürfnisse in freier Natur. Erst wer hierfür bereit ist, sollte eine echte Wanderpaddeltour wagen.

Mit dem Waschen oder eher Baden ist es einfach. Wir stellen uns mit Duschcreme und Shampoo in den Fluss, seifen uns ordentlich ein und lassen die Strömung den Dreck und Speck samt Seife abspülen. Damit auch die „wichtigen Teile“ gereinigt werden, bleibt die Hose im Boot und wir springen nackig in die Fluten (bis auf die Wasserschuhe). Desto tiefer das Wasser, desto schwieriger wird es sich am Boden gegen die Strömung zu stemmen. Schnell ist der Kontakt zum Boden verloren und der Fluss nimmt den Badegast unfreiwillig mit. Deshalb nicht zu tief ins Wasser, die Strömung wird schnell unterschätzt! Jetzt fragt ihr euch wie machen die das nur? Duschcreme in der einen und Shampoo in der anderen Hand. Wie seifen die sich ein? Da wir uns meist gemeinsam waschen, reicht eine Duschcreme und ein Shampoo beim Waschgang. In einer Art Handballspiel reichen wir die Cremes weiter, wer daneben greift muss schnell sein. Zur Schonung der Umwelt verwenden wir nur noch biologisch abbaubare Waschseife. Die gibt es u.a. in Outdoorläden. Nach dem Waschen liegen die Handtücher und die evtl. frische Wäsche auf dem Boot bereit. Schnell angezogen und schon fühlt man sich herrlich erfrischt. Ein Badeerlebnis, das man selbst in einem Wellnessbad so nicht erleben kann.

Für das Zähneputzen bei der Morgentoilette benutzen wir das Wasser aus dem Wassersack. Eine Tasse reicht zum Putzen, Spülen und Säubern der Zahnbürste. Das Gesicht waschen wir wieder mit Flusswasser, wobei dies von der Wasserqualität abhängt.

Und dann ist da noch der tägliche Toilettengang. Wir haben das so organisiert. Abwechselnd sucht ein Paddelbruder einen geeigneten Toilettenplatz, der etwas abseits vom Lagerplatz liegt und von außen nicht einsehbar ist. Dort gräbt er mit dem sogenannten Kackspaten ein ca. 1 Meter tiefes Loch, nicht zu breit, wobei der Aushub neben dem Loch geschüttet wird. Einige Paddelbrüder werden dabei kreativ und basteln Klopapierhalter und Toilettensitze. Diese Naturtoiletten benutzen wir abwechselnd. Die Toilette ist immer dann besetzt wenn die Klopapierrolle samt Kackspaten nicht am Zeltplatz ist. Die Benutzung ist relativ simpel. In einer leichten Hockstellung lässt sich das Geschäft gut verrichten. Anschließt gibt man zwei Spaten Erde von dem Aushub in das Loch um die Hinterlassenschaft zu versiegeln. Je nach Lage der Toilette lockt der Naturduft lästige Mücken an. Und da der Allerwerteste freizugänglich ist haben die Mücken viel Spaß. Deshalb besser vorher den Hintern bei Mückengefahr mit Mückenspray einsprühen. Aber insgesamt ist es kein Problem eine Naturtoilette zu benutzen, so eine gute Durchlüftung gibt es nur hier. Eigentlich gehen wir lieber auf eine Naturtoilette als auf ein Campingplatz-Klohäuschen. Wenn wir dann das Lager abbrechen deckt der auserwählte Paddelbruder das Loch mit dem restlichen Aushub ab und von der Naturtoilette ist nicht mehr viel zu sehen.

Noch ein Tipp den ich selber erlernen musste. Geht lieber täglich auf Toilette als mehrere Tage zu warten. Ersten ist es ziemlich anstrengend mehrere Tage einzuhalten und zweitens kann die Hockstellung bei einem dann längeren Toilettengang sehr sehr anstrengend sein.
 

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