17.06.2009: Bei strahlendem
Sonnenschein begann der Tag. Das Flusswasser war wieder gesunken, das
Frühstück schmeckte und irgendwann waren wir wieder auf dem Fluß, den
jeder erst mal eine Weile alleine mit sich und seinem Boot genoß. Doch
irgendwann war wieder der Verbund fällig, schließlich rief Andy zum
Imbiß.
Auf geheimnisvolle Weise waren aus Mettwürsten doch tatsächlich
Frikadellen entstanden, die sich mit Hilfe von Käse, Salat, Baguette
u.a. Zutaten dann in Allier-Burger verwandelten und hervorragend
mundeten. Weniger günstig war, das Bernd etwas malade war, es muß ihm
irgendwas beim Essen nicht bekommen sein.
Bei Stromkilometer 382,6 erreichten wir die Brücke zur Querung der
Landesstrasse D978, die wir auf der linken Seite unterfuhren. Es wurde
noch kurz angehalten, um in dem ein Kilometer entfernten Örtchen Veudre
die festen aber auch flüssigen Vorräte aufzufüllen.
Während Axel und
Ralf den Minimarkt des menschenleeren Dorfes ausräumten, konnte
der Rest (ausser Andy, der lag nur in der Dschunke und bewegte sich
nicht) sich mit einem Profikanuten, der auch seine Vorräte auffüllen
wollte, unterhalten. Erstaunt waren wir, dass der Profi für die Strecke
ab Vichy nur 2 Tage statt 5 gebraucht hatte. Nach dem Verstauen der
Vorräte ging es gemütlich weiter (Andy musste zum Ablegen auch nicht
aussteigen).
So trieben wir dann den Rest des Tages dahin, gaben uns dem Müßiggang
und dem Jugendschutz (Vernichtung gefährlicher Spirituosen, bevor
Minderjährige sie in die Finger kriegen) hin. Genossen die Sonne, die
Natur und weitere philosophische Erkenntnisse, die ich komischerweise
schon wieder nicht alle behalten habe....., doch, irgendwer erklärte mir
den Spritzhusten.... Ich will da jetzt nicht weiter drauf eingehen.
Gegen Abend erreichten wir wieder eine schöne Landungsstelle kurz vor
der Brücke der D 76, die wir sofort belegten. Nach dem Aufschlagen des
Nachtlagers wurde das Essen vorbereitet und anschließend genossen. Es
gab Bratkartoffeln mit Currywurst. Man hat das geschmeckt! Dazu noch
einen leckeren Salat für die Vitaminzufuhr, was will man mehr. Auf einer
Flusskreuzfahrt der KD kriegt man auch nix besseres.
Am Lagerfeuer wurde der Abend ausklingen gelassen, das vertrieb dann
auch wieder mal die Mücken, die schon in den vergangenen Tagen einige
skurile Verkleidungen einzelner Expeditionsteilnehmer hervorgebracht
hatten. Und die Biester stechen auch noch durch die Klamotten.
Irgendwann versuchte uns Peter noch davon
zu überzeugen warum ein T-Shirt vollkommen ausreicht:
Morgens wach ich froh
geruht in meinem muffigen T-Shirt auf, aber ungewaschen ein frisches T-Shirt anziehen macht keinen
Sinn,
nach dem Frühstück gut gestärkt und schnell noch die
Morgentoilette, aber mit einem frischen T-Shirt jetzt in die schmierige
Dschunke, das kann ich mir sparen,
den Tag genieße ich in der Dschunke, mal mit, mal ohne T-Shirt, spontane Kenterungen und Hilfseinsätze zwingen mich ins Wasser, da wird das T-Shirt nass und wechselt Geruch und Farbe,
bei der Ankunft am abendlichen Lagerplatz das T-Shirt wechseln?
jetzt wo ich schwitzend die Klamotten auf die Sandbank schleppe,
das Holz für unser Lagerfeuer suche, beim Kochen dem Chefkoch
helfe, die Zelte aufbaue und einfach mal das Panorama genieße, da fühle ich mich in meinem muffigen T-Shirt wirklich richtig
wohl,
nach dem famosen Abendessen mit frischen Flecken auf dem T-Shirt
geht’s weiter, das Lagerfeuer wird entfacht, der Rotwein kredenzt und Zigarren
geraucht, bei dem Rauchaufgebot lohnt sich kein frisches T-Shirt, oder?
zudem gesellen sich jetzt Rotweinflecken zu den anderen Flecken,
mitten in der Nacht krabbel ich leicht erschöpft in mein Bett, jetzt ein frisches T-Shirt anziehen, das schaffe ich nicht mehr,
Morgens wache ich froh geruht auf…
Für unseren Paddelbruder Ralf,
der jeden Tag zwei gebügelt Oberhemden verbraucht…
Die Tagestreibleistung waren immer hin 26 Kilometer, erreicht hatten wir
den Flusskilometer 390.
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