14.06.2009: Irgendwie waren wir dann
auch relativ früh wach und konnten nach Frühstück, Platzabbau,
Schweinerestebeerdigung und Bootpacken gegen 10.00 Uhr auf dem Fluß
sein.
Wieder war das Wetter erst mal sonnig und nach ein wenig paddeln und
treiben lassen kam es zwangsläufig zum beliebten Verbundfahren,
das wir nahezu den ganzen Tag betrieben. Der Verbund paddelte bzw.
besser trieb vorbei an Varennes-sur-Allier und unterquerte mit bequemen
Manövern die Brücke der D46 (Allier-Km 318).
Zwischendurch gab es eine kurze leichte Regenschauer, bei der wir die
große Plane über alle Boote zogen. Selbige hatte ein wenig Segeleffekt,
den die beiden Außenborder Bernd und Peter auszusteuern hatten. Unter
der Plane kamen übrigens Assoziationen zur guten alten Black Mamba
von der Dorfkirmes auf. Toll, was es auf der Allier so alles gibt.
Auch die Eisenbahnbrücke am Kilometer 322 wurde bequem unterfahren.
Da Peter einen betont niedrigen Arbeitsaufwand an den Tag legte, bekam
er heute einen weiteren Insider-Spitznamen: „INGO“, natürlich nur
bezogen auf die Ruderleistung.
Da Verbundfahren eine recht stressfreie Angelegenheit sein kann,
besonders wenn die Allier viel Wasser führt blieb ausreichend Muße für
zahlreiche erbauliche Gespräche und Verfeinerung der Nahrungsaufnahme.
Denn wie gesagt, der Hunger durfte nicht obsiegen.
Andy probierte sein neu installiertes Schneidebrett aus und so gab es
zum Beispiel „gepimpte Honig-Melone“, wobei wir den beigefügten
Verfeinerungsstoff erst in unserer Rezeptseite verraten werden.
Auch den Inhalt der geistreichen Gespräche können und wollen wir nicht
im Wortlaut wiedergeben. Es muß sich aber um Gott, die Welt und amoröse,
Abendteuer mit Skandinavierinnen gehandelt haben.
Durchaus intensiv begonnen wurde auch die Entwicklung unseres geplanten
Fernsehformats „Germanys next Loire Paddler“ mit mannigfaltigen
Aufgaben für die Bewerber („Paddeln, paddeln, Baby !“).
Ansatzweise kam es dann noch zur Gründung einer neuen Sekte, für die wir
zumindest in der Person des „Dalai Rama“ schon mal eine
Inkarnationsfigur hätten.
Mit Fortschreiten des Tages neigte sich die Aufmerksamkeit jedoch mehr
dem Problem „All you can camp“ zu. Von den drei auf Landkarten
existierenden Campingplätzen nach einer Brücke beim Örtchen
Chatel-de-Neuvre konnten wir nur einen erkennen und dieser hatte für
sechs Boote keine ausreichenden Ausstiegsmöglichkeiten, er lag versteckt
an einem hohen, dicht bewachsenen Steilufer. Immerhin wurden Camper
extra aus den Wohnwagen gerufen um unsere Dschunkenformation zu
betrachten.
So ließen wir uns weiter treiben und nahezu jede vorbeiziehende Sandbank
oder Insel wurde mit der Bemerkung versehen: „Ist das ein geiler
Platz hier!“ ohne das sich jedoch auch nur ein Paddelschlag rührte,
um eben diesen Platz auch mal anzusteuern. Denn es gab auch jedes Mal
irgendwas zu bemängeln.
Irgendwann ist es uns dann aufgrund der anbrechenden Dunkelheit doch
gelungen einen Platz beim Flusskilometer 344 auszuwählen, der unseren
bescheidenen Ansprüchen (Kiesstrand für die Boote und erhöhte Sandbank
für die Zelte, sowie rundum Bäume für Schatten morgens wie abends)
genügte. Die Tagesleistung hatte sich immerhin auf 33 km gesteigert.
Zum Abendessen gab es Spaghetti mit Wurst, hochgeistige Getränke,
Rotwein und "Zu Bett" gehen um ca. 1.30 Uhr.
>>weiter>>