Uwe hatte nach den feuchten Erlebnissen des Vortages einen schweren
Entschluß gefasst. Er wollte aufhören und das Fahrzeug holen. Der Rest
wollte weiterpaddeln. Schließlich fand sich ein interessanter
Kompromiss. Uwe hörte mit dem Paddeln auf um den Bus zu holen und machte
ab nun Begleitfahrzeug. Und niemand fährt alleine und so schloß sich
Frank dem Begleittrupp an. Hier reizte es auch irgendwo mal
auszuprobieren, wie so etwas überhaupt funktionieren kann. Andy, Axel,
Peter und Ralf paddelten weiter auf dem Fluß.
Gerade als sie ablegen wollten paddelte ein Ehepaar aus dem Raum
Freiburg im Breisgau auf ein Schwätzchen vor.
a) Projekt Bagagewagen
Frank und Uwe machen sich auf den Weg den Wagen zu holen (ist halt blöd
wenn man keinen Harry hat, der das erledigen kann...).
Erste Anlaufstation waren wieder die jungen Leute, die mittlerweile am
Pool rumlungerten. Offensichtlich war auch ein Mädel dabei, welches sich
(nur ?) im weißen Bademantel auf eine Liege räkelte und sogar deutsch
konnte. Hier baten wir um Wasser und versuchten eine Mitfahrgelegenheit
in die nächste Stadt mit Bahnhof zu bekommen. Wasser bekamen wir, bei
der Mitfahrt zierte man sich ziemlich, es standen ja nur drei Autos im
Hof.
Wir lieferten das Wasser am Bootsteam ab und machten uns endgültig auf
den Weg. Nochmal versuchten wir es bei den jungen Leuten und boten Geld
für die Fahrt. Diesmal waren die jungen Herren anwesend, dass Mädel kam
immer noch im Bademantel (und einem angebissenen Nutella-Brot, lechz !
in der Hand) Diesmal zeigte man sich doch recht angefressen und war not
amused über unsere weiteren Ansinnen. Letztendlich sind wir dann einfach
zu Fuß los. Auf der Landstraße wurde der Daumen gereckt, aber alle
Franzosen kachelten einfach durch. Schließlich hielt ein Holländer,
nachdem wir schon 3 km gelaufen waren. Der machte hier Ferien und wollte
ohnehin in die Stadt Decize und nahm uns bereitwillig mit. Der war auch
ziemlich amüsiert über unser Art von Urlaub.
In Decize gingen wir zum Bahnhof. Allzu dolle waren die Verbindungen
nach Digoin nicht gerade. Wir wären erst nach einer Stunde losgekommen
und um 18.15 in Digoin gewesen. Nach erfolglosen Versuchen am Lidl und
einem Spezialladen für Heizungen etc entdeckte Uwe an einem Kreisverkehr
einen offensichtlich gelangweilten Migranten mit Auto. Wir beredeten den
guten Mann. Der musste aber die Einfahrt zum Kreisverkehr freimachen und
wollte nur einmal rumfahren und dann am Rand halten. Unsere Devise war,
wenn der wiederkommt, haben wir gewonnen. Der gute Mann kam zurück und
letztendlich fuhr uns der nette Mensch die 64 km nach Digoin. Das für
ganze 30 €. Der Zug hätte genauso viel gekostet.
Nun wurde der Wagen geholt und ab zum Anwesen. Dort bauten wir ab und
luden noch 2 Stunden lang die Hinterlassenschaften unseres Zeltlagers
ab.
Endlich ging es weiter. Die Paddeltruppe informierte inzwischen, dass
sie Decize passieren würde und einen Landeplatz in Tinte ausgemacht
hätte. Dort sollten wir uns treffen.
Nun wurde es hektisch. Wir erledigten noch die aufgetragenen Einkäufe im
Intermarche von Decize, erleichterten eine Bäckerei um die letzten
beiden Stangenbrote und fuhren zum Treffpunkt. Das gestaltete sich vor
Ort schwieriger als Gedacht, denn die Wirklichkeit entsprach nicht den
Karten.
Mit Handy-Kontakt lotsten wir die Boot-Truppe dann letztendlich zum
einzig idealen Landeplatz in Tinte.
b) Die Paddler
Unsere Jungs hatten reichlich Schwein und flutschten immer wieder
zwischen großen Schauern hindurch. Wir im Auto hatten die Schauern
mitbekommen. In Decize war ein großes Wehr zu überwinden. Bei einer
Sturzhöhe aus 3 m empfahl sich kein durchfahren. Also musste angelegt
werden zur Besichtigung. Über Boote hinweg gelang der Ausstieg der
letztendlich zum Ergebnis führte die Boote über eine bemooste Rutsche
auf der linken Seite zu treideln.
Ansonsten sind die Bootler wieder im Verbund gefahren, haben eine
Weinprobe durchgeführt und landete stockbesoffen unter Absingung
schmutzigen Liedgutes in der Tinte (Loire-Km 429, Tagesform 14 km). Und
genau da gab’s auf den letzten Metern doch noch eine ordentliche Husche
vom Himmel. Ach so, in Decize gab es einen geschlossenen Biergarten.
Abendmahl in der Tinte
Der Empfang in Tinte, einem kleinen Dörfchen war freundlich. Wir durften
am Ende einer Wiese campen. Dort errichteten wir unter Bäumen unsere
bewährte Planenkonstruktion. Hier gab es sogar einen Holztisch mit zwei
Bänken, der später geschmückt und mit Mülltütentischdecken unser
Esstisch wurde.
Bald hörte auch der Regen auf und ein umfangreiches Mal mit Salat,
Bratkartoffeln und Currywurst. >> weiter >>